Précontinent 3: Schema des Kugelhauses Operation Précontinent und mehr Sie lebten einen Monat im Meer... vor einem halben Jahrhundert! Von Philippe ROUSSEAU Aus dem Französischen von Dr. L. Seveke Sie wurden „Ozeanauten“ genannt. Vor einem halben Jahrhundert waren sie die ersten, die in Häusern im Meer lebten, die für das Précontinent-Projekt in 10 bis über 100 Metern Tiefe lagen: eine Woche in 12 Metern Tiefe vor Marseille für Précontinent 1; einen Monat 10 bis 60 Meter tief im Roten Meer für Précontinent 2 und schließlich einen Monat in 100 Metern Tiefe vor Cap Ferrat für Précontinent 3. Hommage an die Vorkämpfer Précontinent 2: Claude und sein Papagei sehen durch eines der Fenster des Haupthauses einen "Papageienfisch" Claude WESLY starb am 20. November 2016 im Alter von 86 Jahren. Er war zusammen mit Albert FALCO einer der ersten beiden "Aquanauten" der "Häuser unter dem Meer", die zuerst von Kapitän George F. BOND, einem medizinischen Physiologen der US-Marine, erdacht und dann von Kommandant Jacques-Yves COUSTEAU unter der Assistenz von Kommandant Jean ALINAT realisiert wurden. Précontinent 2: Bébert Falco und Claude Wesly an der Oberfläche Claude WESLY kam am 29. Januar 1930 in Malo-les-Bains, heute ein Stadtteil von Dunkerque (Nord), zur Welt. Zufälligerweise wurde übrigens auch Kommandant Philippe TAILLIEZ 1905 dort geboren. Claude WESLY wurde nicht von seinen leiblichen Eltern aufgezogen, die sich in jungen Jahren getrennt hatten, sondern von seinen Großeltern mütterlicherseits, die Kürschner in Nancy (Meurthe-et-Moselle) waren und die ihn aufgenommen hatten. Er kannte seinen Vater nicht. Claude verbrachte daher seine Kindheit in Nancy, wo er in die Schule Saint-Jean-Baptiste de la Salle ging. Schon in sehr jungen Jahren litt Claude an einem schlecht entwickelten Bein, das kürzer als das andere war, sowie an einem Problem mit einer Hüfte. Die damaligen Ärzte ließen ihn Stahlschienen tragen, um das Handicap zu beheben. Aber dieser besonders tatkräftige Junge beschloss zu kämpfen, um zu beweisen, dass es nichts gab, was er körperlich nicht erreichen konnte. Er lernte schwimmen im Malzeville-Kanal und nahm dann sogar an Schwimmwettkämpfen teil. Er besuchte die Sekundarschule und legte 1948 das Abitur ab. Claude Wesly, eine sehr lange Karriere als Aquanaut und Botschafter des Tauchens Claudes Leidenschaft für den Sport und dann für das Tauchen begleitete ihn sein ganzes Leben lang. Er leistete seinen Militärdienst bei den Chasseurs-Alpins (Elitetruppe Gebirgsjäger) und trainierte intensiv Bodybuilding und Ringen. Von 1956 bis 1960 unterrichtete er in der U.C.P.A. (Union des Centres Sportifs de Plein Air, Organisation für den Outdoor-Breitensport) als Sportlehrer, Alpin-Skilehrer, Kletter- und Segellehrer. 1961 erhielt er in Niolon (nahe Marseille) das "nationale Zertifikat für Tauchlehrer für das Freitauchen" Nr. 131 (B.N.M.P.S.A.), ein staatliches Zertifikat. Précontinent 2 - ein Taucher, der durch eines der Fenster ins Innere des Haupthauses blickt Unter der Besatzung der Calypso Das große Abenteuer begann für Claude WESLY 1959, als er in der Bucht von Sormiou Albert FALCO traf. Der sagte ihm, dass ein Platz in der Besatzung der Calypso frei wäre und fragte ihn, ob er "seefest" sei. Claude bejahte das, da er gerade mit einem Fischer zum Sardinenfischen gewesen war. Bébert stellte ihn Kapitän Jacques-Yves COUSTEAU vor, der ihn in die Besatzung der Calypso aufnahm. <-- "Diogenes", der erste getauchte französische Unterwasser-Lebensraum. Bébert FALCO schaut durch das Bullauge hinaus. "Diogenes / Précontinent 1" Vom 14. bis 21. September 1962 war er dann einer der ersten beiden "Aquanauten", die zusammen mit Bébert Falco die ersten Erfahrungen mit den Häusern unter dem Meer machten, die als "Précontinent 1" bezeichnet wurden: eine Woche in dem Unterwasser-Habitat "Diogenes" (in Anspielung auf das berühmte Fass des griechischen Philosophen), das vor der Insel Pomègues (Archipel von Frioul, vor Marseille)in 12 m Tiefe stationiert war. Es handelt sich um einen Metallzylinder von 5 m Länge und 2,30 m Durchmesser, der 35 t Ballast benötigte, um ihn am Grund zu halten. Bébert und Claude lesen auf ihren Klappbetten in "Diogenes" Die täglichen Ausflüge der beiden Männer in Tauchausrüstung dauerten etwa 5 Stunden bis 25 m Tiefe, manchmal bis 50 m. Zwölf Taucher sorgen für die Sicherheit der beiden Aquanauten, darunter Kommandant Philippe TAILLIEZ, Kommandant Jean ALINAT, Frédéric DUMAS, André LABAN und Canoé KIENTZY, wobei die Operation von Professor Jacques CHOUTEAU und Doktor Xavier FRUCTUS geleitet wurde. Diese erste Erfahrung war ein Medienerfolg. "Précontinent 2" Précontinent 2: Montage des Hauptwohngebäudes in Form eines Vierzack-Seesterns, der Taucherschuppen wird am Kai montiert. Im folgenden Jahr, vom 15. Juni bis zum 14. Juli 1963, war Claude der Chef-Taucher des zweiten "Précontinent 2"-Unterwasserhaus-Tauchversuchs im Roten Meer bei Shab Rumi (ein Korallenriff, das 27 Meilen nord-nordöstlich von Port Sudan im Sudan lag), wodurch acht Aquanauten in der Sättigung leben konnten. Précontinent 2: Schema des Haupthauses in Form eines Seesterns Für die Logistik an der Oberfläche wurden zwei Schiffe, darunter die Calypso, sowie 45 Personen, darunter 25 Hilfstaucher, benötigt. Die Tauchgeräte, die täglich verwendet wurden, bestanden aus vierzig 4-Flaschen-Geräten! Das Haupthabitat in Form eines vierzackigen Seesterns, der Taucherraum in Form eines riesigen Seeigels und der Werkzeugschuppen befanden sich in 10 m Tiefe, während das kleine Tiefenhaus (6 m Höhe und 2 m Durchmesser) in 26 m Tiefe lag. Diese Unterwasser-Lebensräume benötigen 200 t Ballast. Claude verbrachte einen Monat in dem großen Haus mit Professor Raymond VAISSIERE (Wiss. Direktor des Ozeanographischen Museums von MONACO), André FOLCO, Pierre VANNONI, Pierre GUILBERT (der Koch) und gelegentlich Bébert FALCO, dem Piloten der Taucher-Untertasse SP 350 "Denise". Der Aufenthalt der Taucher dauerte 30 Tage mit täglichen Ausflügen von 5 Stunden und Arbeitseinsätzen bis zur Tiefe von 60 m. Die beiden Aquanauten, die eine Woche lang, vom 4. bis 12. Juli 1963, in dem kleinen Haus in 26 m Tiefe mit einem mit Helium angereicherten Atemgemisch lebten, waren Canoé KIENTZY und André PORTELATINE. Sie machten auch tägliche Ausflüge bis zu 110 m Tiefe. Hangar für die Taucher-Untertasse <-- Précontinent 2: „Denise“ - das Tiefenhaus Précontinent 2: Das Haupthaus und die Garage der Taucher-Untertasse Während der letzten fünf Tage der Operation, vom 9. bis 14. Juli 1963, leistete Simone COUSTEAU, "la Bergère", den Aquanauten in dem großen Unterwasserhaus Gesellschaft. Die technischen Berater an der Oberfläche waren Kommandant Jean ALINAT, Frédéric DUMAS, Alexis SIVIRINE und Armand DAVSO. Die Verfilmung des Experiments führte 1964 zur Veröffentlichung des Spielfilms "Die Welt ohne Sonne". Précontinent 2: Claude, der einen Papagei in einer wasserdichten Kiste mitgebracht hatte, beobachtet durch eines der Fenster des Haupthauses das Unterwasserleben, ein Foto, das den Film "Die Welt ohne Sonne" von Cousteau illustrierte. "Précontinent 3" JYC ließ es nicht dabei. Vom 17. September bis zum 17. Oktober 1965 organisiert er die dritte und letzte französische Erfahrung von Häusern im Meer, "Précontinent 3" am Fuße des Leuchtturms von Cap Ferrat (Alpes-Maritimes): 27 Tage Sättigungstauchen mit Heliox auf 100 m in einer Stahlkugel von 5,50 m Innendurchmesser (plus die Dicke der Isolierung und die 20 mm Stahlstärke). Die innere Isolierung wurde unter dem Einfluss des Drucks teilweise zerstört. Précontinent 3: Absetzen des kugelförmigen Hauses auf seinem rechteckigen Rahmen. Die Kugel war auf einem rechteckigen Rahmen von 14 m x 8 m montiert. Er wog 23 t und benötigte weitere 72 t Ballast, darunter 35 t Stahlkugeln. Die sechs Taucher waren André LABAN (Missionsleiter), Philippe COUSTEAU, Jacques ROLLET (Physiker), Christian BONNICI, Raymond COLL und Yves OMER. Bei diesem dritten Experiment war Claude WESLY einer der Taucher des Rettungsteams. Er hat es mir nie offen gesagt, aber ich glaube, Claude war beleidigt, dass er nicht zu den 6 Tauchern gehörte, die einen Monat lang in 100 m Tiefe die Sättigung erreichten. Zwei "GALEAZZI"-Druckkammern wurden als mögliche Rettungsmittel eingesetzt, falls die 6 Männer schnell an die Oberfläche zu bringen wären, wobei sie unter Druck gehalten werden müssten. Während der ersten Pressekonferenz fragte eine Journalistin die Bergère, ob sie sich nicht um ihren Sohn Philippe Sorgen mache. Und Simone antwortete mit ihrer Offenheit spontan: "Aber sie sind doch alle meine Söhne!“. Précontinent 3: Der Doppelkammer-Brustregler für die Gasrückgewinnung (System Cousteau / Gagnan / Alinat / Davso), Kommandant ALINAT im Hintergrund. Tägliche Ausflüge bis zu 120 m Tiefe wurden mit Schlauchversorgung mit Gasrückgewinnungssystem (eine Zufuhr-Gasleitung und einer Rückgasleitung zu den technischen Anlagen des UW-Wohnraumes) durchgeführt. Es handelte sich daher um Tauchgänge mit "geschlossenem Kreislauf", ohne Blasen im Wasser. Die Taucher atmeten eine Mischung aus Heliox mit nur 2% Sauerstoff und 98% Helium. Die verwendeten auf der Brust getragenen Regler wurden speziell für „Précontinent 3“ entwickelt und arbeiteten mit einer "Doppelkammer" für die Gasrückgewinnung. Sie wurden von Emile GAGNAN und Kommandant Jean ALINAT entwickelt und von Armand DAVSO hergestellt, es gab nur etwa 20 Stück. Das ist kein Recycler, wie wir sie heute kennen, sondern ein riesiger geschlossener Kreislauf mit Verbindungsschläuchen zum Unterwasserhaus. Aus Sicherheitsgründen trugen die Taucher auf dem Rücken ein Dreiflaschen-Gerät mit der gleichen Heliox-Mischung mit nach unten gerichteten Ventilen (auf Nierenhöhe, damit sie sie selbst bedienen konnten). Regelmäßig kam auch die von Bébert gesteuerte Tauch-Untertasse SP 350 "Denise" zu ihnen. Am 1. Oktober 1965 wurde während einer neuen Pressekonferenz eine Telefon- und Fernsehverbindung zwischen den französischen Aquanauten von "Précontinent 3" und ihren amerikanischen Kollegen hergestellt, die gleichzeitig in der Operation "SeaLab 2" untergetaucht waren und 62 m vor der Küste von La Jolla / San Diego (Kalifornien) lebten. Der Dialog, der wegen des "Donald Duck"-Effekts durch die hohe Heliumkonzentration schwierig zu verstehen war, wurde dennoch mit dem Aquanauten und Astronauten Scott CARPENTER (Programm "Merkur") von der N.A.S.A. geführt. Dieses nordamerikanische Experiment wurde von der N.A.S.A. und der U.S. Navy gemeinsam organisiert. Nach dreieinhalb Tagen fortschreitender Entsättigung kehrten die sechs Taucher am 17. Oktober 1965 an die Oberfläche und zum Luftdruck zurück. Es wurde bewiesen, dass die Männer in großer Tiefe und in Sättigung leben und arbeiten konnten. Aber JYC hatte bereits verstanden, dass der nächste Schritt darin bestehen musste, nicht mehr von Überwasserschiffen abhängig zu sein, daher die Idee zur Konstruktion des 2-Kammer-U-Boots "ARGYRONETE", mit zwei getrennten Abteilungen, einer atmosphärischen für die Oberflächen-Besatzung und einer hyperbaren für die Sättigungstaucher. Es wurde nur teilweise realisiert, dann aufgegeben, bevor es lange Zeit später für COMEX von Henri-Germain DELAUZE mit Unterstützung des Ingenieurs Jean MOLLARD übernommen und fertiggestellt wurde, das in "SAGA" umbenannte Tauchboot mit zwei getrennten Abteilungen unterschiedlichen Drucks. Es funktionierte perfekt, kam aber leider zu spät für die Offshore-Ölindustrie, deren technische Bedürfnisse sich geändert hatten. Dort arbeitete man inzwischen mit ROV, Remotely Operated (underwater) Vehicles, also via Kabel ferngesteuerten UW-Fahrzeugen, die die Sättigungstaucher ersetzen. Die Geräte sind zwar teuer, amortisieren sich aber sehr schnell. Der Brand auf der Laborboje Der Überwasserteil der Laborboje, mit dem Hubschrauber "Alouette 2" im Anflug zur Landung auf der oberen Plattform Die Ende Dezember 1962 gebaute und zu Wasser gebrachte Laborboje war eine riesige statische Boje, die mit einem 2.700 m langen Nylonkabel zwischen Nizza und Korsika in großer Tiefe vor der Küste verankert war und 7 Jahre lang für die wissenschaftliche ozeanographische Forschung genutzt wurde. Sie bestand aus einem langen vertikalen Stahlrohr mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 2 m, gelb und schwarz lackiert, mit einer Gesamthöhe von 69 m, von denen die unteren 52 m unter der Oberfläche waren. In der Mitte des eingetauchten Abschnitts und an seinem unteren Ende beherbergten die Ausbuchtungen mit einem zusätzlichen Durchmesser von 1 m vier übereinanderliegende Laboratorien, die mit 20 wasserdichten Bullaugen ausgestattet waren. Der bewohnbare Teil wurde auf einer Plattform 10 m über der Oberfläche gebaut. Das Ganze wog 260 t, einschließlich 115 t Ballast, und seine Form garantierte eine erstaunliche Stabilität selbst bei starkem Seegang oder Sturm. Die ständige Besatzung bestand aus 6 Männern, darunter 2 oder 3 Wissenschaftler. Die Seeleute und Taucher der "Equipe Cousteau" wechselten sich jeden Monat ab, die Wissenschaftler alle zwei Wochen. Der Überwasserteil der Laborboje nach dem Brand (Foto André LABAN) Am 19. Februar 1965 wurde die Laborboje auf 42° 47' nördlicher Breite und 07° 29' östlicher Länge vertäut. Claude WESLY war einer der beiden Taucher an Bord. Am frühen Abend kam dicker Rauch aus dem Maschinenraum, in dem die Generatoren liefen und die Akkumulatoren aufgeladen wurden. Claude dachte anfangs, dass der Koch die Grills vielleicht zu lange angelassen hätte! Aber der Brand nahm schnell an Stärke zu, da die automatischen Feuerlöscher nicht funktionierten und die manuellen Feuerlöscher sich als unzureichend erwiesen. In weniger als 20 Minuten war der Wohnbereich von den Flammen bedroht. Um 20.10 Uhr wurden das Rettungsboot und ein Schlauchboot mit einem 18-PS-Außenbordmotor zu Wasser gelassen, und alle Insassen evakuierten die Laborboje durch Sprung von der Plattform. Niemand wurde verletzt, aber alles geschah so schnell, dass keine Notmeldung über Funk gesendet werden konnte. Das Feuer legte sich nach 22.00 Uhr, als der gesamte obere Teil der Laborboje zerstört war. Die beiden zerbrechlichen Boote blieben an der Boje vertäut. In der Nacht kam Sturm auf. Bis zum Mittag des nächsten Tages waren die Wellen so hoch geworden, dass sie, um die beiden Boote zu erhalten, die Halteseile abschneiden und sich treiben lassen mussten. Eine Stunde später war man gezwungen, das Schlauchboot aufzugeben und alle Insassen in das Rettungsboot zu übernehmen. Sie beschlossen, auch die Vorräte von Bord des Rettungsbootes zu holen, da sie nicht wussten, wie lange sie treiben würden, bevor sie gefunden würden. In der zweiten Nacht verstärkte sich der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 25 Knoten und Wellen von über 3 m. Am nächsten Morgen um 07:20 Uhr wurden sie schließlich von einem Flugzeug der Aéro-Navale, der "Bréguet Alizé", gesichtet, das sie seit Stunden gesucht hatte und nun ihre Position meldete. Sie werden schließlich von einem Wein-Transport-Frachter gerettet. Die ausgebrannte Laborboje barg man dann auch. Ihre Reparaturarbeiten wurden im April 1966 abgeschlossen und sie wurde wieder in Betrieb genommen. Aufgrund von Korrosion und fortschreitender Abnutzung ihrer Materialien wurde im Juli 1970 beschlossen, die Boje abzurüsten, aber sie wurde nicht "verschrottet": Am 28. Februar 1971 wurde sie von dem Frachter "Kastel-Congo", der einen Ruderschaden hatte, gerammt und sank in großer Tiefe. In der Folge wurde eine zweite solche Laborboje gebaut, "Borha II", deren oberer bewohnbarer Teil erhalten geblieben ist. Er befindet sich heute an Land im Bereich des Terminals des Hafens von LA SEYNE. Claude Wesly auf der Brücke der Calypso (Foto Gilles FOUBERT) Der Wind dreht sich Von 1965 bis 1969 war Claude WESLY zeitweise Chef-Taucher des Ozeanographischen Museums von MONACO unter der Leitung von JYC. 1967 wurde er von COMEX in MARSEILLE angeworben, wo Henri-Germain DELAUZE ihn einen experimentellen Sättigungstauchgang von 14 Tagen auf 120 Meter Tiefe mit Ausstiegen dank einer MIXGERS-Vorrichtung mit geschlossenem Kreislauf und einem Integralhelm PIEL EP 200 durchführen ließ (Operation "Ludion"). Von 1967 bis 1969 war Claude der Gründer und Direktor des U.C.P.A.-Segelzentrums in Bombannes (Gironde) und lebte in der Region Bordeaux. Er war einer der allerersten echten Tauchlehrer in der Region Aquitanien, insbesondere am "Cercle Océanaute de Bordeaux" (Freundeskreis der Ozeanauten), zu einer sehr frühen Zeit, als die Club-Instruktoren normalerweise nur Inhaber eines Grundzertifikats waren! Aufenthalt in den Vereinigten Staaten Nach den drei erfolgreichen und besonders medienwirksamen französischen Experimenten mit Häusern im Meer geht Claude von 1970 bis 1973 in die USA als technischer Berater für die ähnlichen amerikanischen Experimente "Tektite I" und "Tektite II", die von der N.A.S.A. betrieben wurden. Claude verbrachte 11 Tage bei einer Sättigung von 58 m und dann einen Monat bei einer Sättigung von 62 m. Danach arbeitete er bis 1974 als Berufstaucher für mehrere amerikanische Unternehmen und für "GO International" (Oceanographic Engineering, mit Sitz in Italien, das ein ehemaliges, von WESTINGHOUSE erworbenes U-Boot betrieb). Schließlich arbeitete er mit Raid Ader, dem "fliegenden Feuerwehrmann", an Ölquellen in Mexiko zusammen. Wertevermittlung für künftige Generationen: Claude WESLY (links) und André LABAN (rechts) bei mir zu Hause mit meinem damals 5 Jahre alten Sohn Valentin Die schlechten Zeiten Zurück in Frankreich werden die Zeiten für Claude schwierig, denn er wird eine ziemlich schwere Zeit durchmachen, in der er entsprechend seinen Fähigkeiten unterbeschäftigt war. Von 1975 bis 1977 war er Leiter des Tauchsports im Labor für Meeresbiologie an der Universität Nizza. Von 1977 bis 1980 arbeitet er als Tauchlehrer für den Tauchklub "OMJASE" von Cannes auf der Insel Sainte-Marguerite sowie als Verkäufer von Tauchausrüstung, der Tauchabteilung des Supermarktes "Géant Casino" in Villenave d'Ornon (Gironde). Claude tritt der National Association of Diving Instructors (A.N.M.P.) bei und verwendet regelmäßig seinen Titel "Guide de la Mer". Die F.F.E.S.S.M. beschloss daraufhin, ihm dank einer Finanzierung durch den F.N.D.S. zu helfen, indem sie ihm 1981 eine neue Aufgabe anbot: die Ablösung von René Cavallo durch den "Mr. Diving" (Wanderdelegierter der "Plongée Promotion"), um die Aktivität einem breiten Publikum, darunter auch Schulkindern, durch Vorträge bei Tourneen in ganz Frankreich bekannt zu machen. Er wird zum Nationalen Ausbilder Nr. 64 der F.F.E.S.S.M. ernannt. 1997 schrieb Claude zusammen mit dem Journalisten Maurice DESSEMOND ein Erinnerungsbuch mit dem Titel "Les hommes de COUSTEAU". Im Mai und Juni 1999 war er Expeditionsleiter der "Equipe Cousteau" für die Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm über den St. Lawrence River in Kanada. In den 90er und 2000er Jahren war Claude ein unermüdlicher Redner der Cousteau-Stiftung und ein regelmäßiger Redner/Auftraggeber für das I.N.P.P. von MARSEILLES. Ende 2003 und Anfang 2004 nahm er an der Expedition zum Roten Meer auf der "Alcyone" und an den Dreharbeiten zum neuen Film "The World of Silence revisited" teil. Claude auf der Geige (Foto Georges PREVOT / I.N.P.P.) Adieu mein Freund Claude war eine Figur von großen Qualitäten. Seit Ende der siebziger Jahre hat er mir die Ehre erwiesen, mein Freund zu sein. Er begann seine Sätze häufig mit dem Ausdruck: "Wie Du weißt, ...". Er hat mir die persönliche Tauchermaske von JYC angeboten, die JYC während der Dreharbeiten zu dem kurzen Dokumentarfilm über die Erforschung der Fontaine-de-Vaucluse während mehrerer Tauchgänge zwischen 1946 und 1955 verwendet hatte. Das endete für JYC und Frédéric DUMAS wegen einer Kohlenmonoxidvergiftung fast sehr schlimm. Es handelt sich um einen sehr merkwürdigen Prototyp einer "SQUALE"-Maske mit einem abnehmbaren Fenster, das von vier Edelstahl-Gelenkzapfen und ihren Flügelmuttern gehalten wird. Claude war auch ein guter Musiker, Pianist und vor allem ein talentierter Geiger. In seiner Jugend hatte er einen Preis des Konservatoriums von Nancy erhalten. Er übte sowohl Klassik als auch "Blues", aber er zeichnete sich durch Improvisationen im Stil des "Zigeuner-Jazz" aus und hatte einige Aufnahmen gemacht. Er war auch ein guter Zeichner und Maler. Eines der marinen Aquarelle, die er mir geschenkt hat, hängt noch immer über meiner Schlafzimmertür. Nach den Häusern im Meer ist Claude WESLY nun aufgebrochen, um die Unendlichkeit des Universums zu erforschen ... Ich danke meinem alten Freund André LABAN , der am 10. Oktober 2018 verstorben ist, und Lydia MORTYR-WESLY, der Tochter von Claude WESLY, für ihren Beitrag zu dieser biographischen Retrospektive. Der Originalartikel wurde in Französisch für den Blog www.plongee-infos.com geschrieben, auf dem noch viele andere Artikel zur Tauchgeschichte zu finden sind, so dieser Artikel unter: t1p.de/bv34 Andere Artikel sind beispielsweise: Paul Bert, un génie de la Science au service de la plongée, Philippe Rousseau Paul Bert, ein Genie der Wissenschaft im Dienste des Tauchens Cadeau de Noel: L’histoire des jouets scaphandriers, Philippe Damon Weihnachtsgeschenk, die Geschichte des Taucher-Spielzeugs L’appareil plongeur du Colonel Paulin (19.Jh.), Philippe Damon Der Tauchapparat des Oberst Paulin U 84, le mystérieux U-Boot de Penmarc’h, Jean-Louis Maurette U84, das geheimnisvolle U-Boot von Penmarch und viele andere. Die Übersetzung ins Deutsche ist kostenfrei sehr gut möglich mit: www.deepl.com/translator