Unterwegs im blauen Universum Hans Fricke (ISBN 978-3-86971-202-4, 1. Auflage 2020) Rezension von Frank Werthwein Hans Fricke (oder besser: Prof. Dr. Hans W. Fricke – so viel Zeit muss sein) , kaum jemand hat diesen Namen nicht schon einmal gehört und verbindet damit Assoziationen: „Geo“ (das Tauchboot) und „Quastenflosser“ spuken dann gleich durch den Kopf. Nun liegt es vor mir: Das Buch, von dem ich schon vor einiger Zeit hörte und dessen Text ich vorab schon als PDF verschlingen durfte. Und doch ist ein gut gemachtes Buch doch deutlich mehr als nur ein Text auf dem Bildschirm. Wertig sieht es aus, das Buch im Hardcover mit separatem Einband. Schlicht ist das Auftreten und doch macht das Titelbild mit Taucher im Dämmerlicht gleich Lust aufs Eintauchen. Hans Fricke ist ein guter Erzähler, der zum Lesen verführt und zu einer Reise durch seine wenig eintönigen Lebensläufte einlädt. Geboren in der damaligen DDR kam Hans Fricke mittels eines selbstgebauten Tauchgeräts zum Tauchen und siedelte mit Volljährigkeit „in den Westen“. Folgen wir seinen Geschichten, so radeln wir mit ihm ans Rote Meer, tauchen zu Röhrenaalen und erforschen das Leben der Schildkröten auf Aldabra. Viele Abenteuer? Das ist erst der Auftakt… Er lässt – allen Widrigkeiten zum Trotz – „Neretika“ bauen, ein Unterwasser-Habitat zur stationären Dauerforschung und später das bekannte Tauchboot „Geo“ mit dem dann auch die ersten Bilder freilebender Quastenflosser entstanden [1]. Diverse Forschungs- und Bergungsaktionen ziehen den Leser in den Bann und eine rote Linie quer durch das Leben des Autors. Der Verlag schreibt hierzu auf der Rückseite des Buches: „Abenteuer Wissenschaft: Hans Fricke ist eine Mischung aus Jacques Cousteau, Konrad Lorenz und Indiana Jones, ein besessener Meeresforscher und Taucher. Und er ist ein „Möglichmacher“, dessen Begeisterung extrem ansteckend ist…“ Viel besser kann ich es auch nicht beschreiben – für mich ist dieses Buch ein gutes, ein ansteckendes, ein sehr lesenswertes Buch. Lediglich einen Wunsch hätte ich für die nächste Auflage: Ich hätte gerne mehr Bilder aus diesem super spannenden Leben und den Forschungstätigkeiten…. [1] Das Forschungs-U-Boot GEO, L. Seveke, TauchHistorie 08, S. 64 ff. Das schreibt der Verlag über seinen Autor: Hans Fricke berichtet in seinem Buch von seinen faszinierenden, teils abenteuerlichen Erlebnissen und Entdeckungen mit einer beinahe nonchalanten Entspanntheit, durch die aber doch immer wieder etwas aufblitzt, das ihn von jedem Verdacht der Koketterie oder Angeberei freispricht: echte Gefühle. Große Dankbarkeit, gegenüber Mitstreitern, Kolleginnen und Freunden – und auch für ein erfülltes Leben, in dem er seiner Leidenschaft für die Unterwasserwelt folgen konnte. Liebe zu den Fischen, Flohkrebsen und Korallen, zum Tauchen an sich, zum Forschen – und die Freude darüber, wenn ein Rätsel sich lösen lässt oder eine Frage geklärt wird. Hans Fricke, 1941 geboren, ist studierter Biologe, Universitätsprofessor, Tierfilmer, Autor und vor allem Unterwassermensch. Seine untermeerischen Forschungsgebiete erstrecken sich über die ganze Welt. Er drehte international prämierte Dokumentarfilme für ZDF, ARTE, BBC oder NDR. Er hat fünf Bücher und zahllose Fachartikel und populäre Zeitschriftenbeiträge verfasst. Er wurde vielfach ausgezeichnet und isst keinen Fisch.