Copyright by TauchHistorie 2021 Porpoise - eine australische Legende Interview mit Ted Eldred von 1997 von Jeff Maynard Aus dem Englischen von Dr. L. Seveke Edward Francis (Ted) Eldred (1920 - 2005) wurde im letzten Dezember vor einem Jahrhundert geboren, am 16. Dezember 1920. Ted war, wie die meisten HDS-Mitglieder wissen werden, der Erfinder des Einschlauch-Druckluftreglers Porpoise. Das war (nach dem Einschlauchregler der ORCO-Mask von Victor Berge aus dem Jahre 1941, [06] von Des Williams HDS AusPac) ein früh kommerziell verfügbarer Einschlauch-Druckluftregler und begann, in Australien den dort schon breit vertriebenen CG45 von La Spirotechnique abzulösen, erfunden von Cousteau-Gagnan, Markenbezeichnung in den USA: Aqualung. Der HDS-Aus-Pac-Award für einen herausragenden Beitrag zur Geschichte des Tauchens trägt Teds Namen. Nach dem Tauchen mit sebst entwickelten und gebauten Sauerstoff-Kreislaufgeräten [05] erfand Ted seinen Einschlauch-Regler in Melbourne, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Als er bekannt wurde, kaufte La Spirotechnique, die französische Firma, die die Patente für den CG45 hielt, Teds Firma, die Breathing Appliance Company, (Ergänzung durch die Redaktion: ...und legte die Entwicklungsunterlagen in Europa in ihren Stahlschrank. Da Ted die Erfindung patentrechtlich nicht abgesichert hatte, übernahmen aber andere australische Firmen die Weiterproduktion des Porpoise und deckten zur „Freude“ von La Spirotechnique einen großen Teil des Regler-Bedarfs in Australien mit dem effizienteren Einschlauchregler [02].) Im August 1997 setzte sich der Redakteur von Classic Diver, Jeff Maynard, mit Ted auf seinem Grundstück in Yarck, Victoria, zusammen und nahm ein Interview auf. Dies ist ein bearbeiteter Auszug aus diesem Interview. Ted Eldred 1997 JM: Beginnen Sie damit, mir zu erzählen, wann Sie die Patente von Air Liquide bzw. Cousteau/Gagnan gesehen haben und von Ihrer Idee, wie man das Zweischlauch-Patent umgehen könne. TE: Nun, ich habe den Aqualung-Regler nie gesehen. Ich habe nur darüber gelesen. Ich sah Bilder in einem Magazin oder einer Zeitung. Ich begann sofort zu recherchieren. Zu der Zeit arbeitete ich für Patentanwälte. Ich habe viel für sie gearbeitet und Patente geknackt. Australische Hersteller gingen zu internationalen Messen und brachten Produkte mit, die sie dann den Patentanwälten vorlegten und sagten: "Sagen Sie uns, ob wir das in Australien herstellen können." Und wenn es ein Patent dazu gab, sollten die Patentanwälte es analysieren und genau herausfinden, was das Patent beinhaltete. Normalerweise beinhaltet ein Patent nicht sehr viel. Man bekommt Seiten voller Müll. Es gibt meist nur einen Absatz, der den Kern der ganzen Sache ausmacht. Dann riefen sie mich an und sagten: "Das ist der Teil, den das Patent wirklich betrifft. Können wir es umgehen?" Und mir wurde die Aufgabe übertragen, eine Umgehungslösung zu finden. Ich hatte diese Art von Arbeit also schon ein paar Jahre lang ab und zu nebenbei gemacht,. Als ich das Air-Liquide-Patent von 1943 sah, schaute ich es mir genau an und stellte fest, dass es schlicht und einfach auf dem Rückführen der Ausatemluft auf das Niveau der Reglermembran basierte. Dann war es natürlich nur logisch, diesen offenen Kreislauf neu zu entwickeln. Das war also der Startschuss für mich. JM: Was hat Sie dazu bewogen, den Sprung zu wagen und tatsächlich einen solchen Regler zu bauen, um zu sehen, ob er funktioniert? TE: Naja, ich hatte mich schon seit 1938 mit dem Tauchen beschäftigt. Der Zeitraum, über den wir jetzt sprechen, ist direkt nach dem Krieg. Iich glaube, ich habe den Aqualung in den Zeitungen gegen Ende 1947 erwähnt gesehen. Natürlich hatte ich Sauerstoff-Kreislaufgeräte schon seit Jahren benutzt [05]. Sobald ich die Vorteile von Druckluft erkannte - nun, ich wusste schon, was für einen Vorteil Druckluft haben würde - aber als ich sie in einem entwickelten Gerät sah, eröffnete sich mir das ganze Gebiet. Ich dachte, gut, das probiere ich mal aus. Also stürzte ich mich sofort in die Entwicklung des Porpoise. Natürlich kommt so etwas nicht sofort auf das Papier. Zunächst einmal muss man eine Reihe von Spezifikationen entwerfen. Wenn man ein Produkt auf den Markt bringen will, braucht man zwei Sätze von Spezifikationen. Der eine umfasst die mechanischen Aspekte des Produkts. Sie müssen genau festlegen, was es zu tun hat. Und die zweite Gruppe von Spezifikationen sind die Marketing-Spezifikationen. Was wird es kosten, ist es vorzeigbar, Transport - all dieses. Die Hauptspezifikationen waren hier die Leistung des Geräts. Hier habe ich also die britische Admiralität kontaktiert und sie dazu gebracht, mir alle Spezifikationen der Admiralität aufzuschreiben. Aber natürlich waren sie nicht für Druckluft entwickelt worden. Aber sie hatten Spezifikationen für Atemschutzgeräte und Helmtauchen und all diese Arten. Ich musste also die Spezifikationen für Atemschutzgeräte übernehmen, die insofern ähnlich waren, als dass die Geräte einen ausreichenden Luftstrom bereitstellen mussten, wie er für die Atmung des Trägers unter allen möglichen Umständen erforderlich war. Die erste Reihe von Spezifikationen, die ich auf die Ausrüstung anwendete, waren die, die mir von der britischen Admiralität gegeben wurden. Der erste Porpoise wurde um diese Spezifikationen herum gebaut - Einatmungsanforderungen, Ausatmungsanforderungen. Der Rest war Komfort und Nutzbarkeit des Geräts für eine Person, die tauchen geht. JM: Können Sie sich daran erinnern, wann Sie das erste Mal mit dem Porpoise getaucht sind und wo Sie ihn testen wollten? TE: Es ging durch ein paar Phasen. Es hat sich einfach nicht ergeben. Die allerersten Tests der Atemregler fanden auf einem Prüfstand statt, um sicherzustellen, dass sie die von mir gewünschte Leistung erbringen. Dann habe ich die komplette Einheit entwickelt. Das ist etwa Ende 1949 oder 1950 gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine Druckgussgießerei. Das war aber nur ein Nebenjob. Es war praktisch eine Fortsetzung des Sauerstoff-Atmungsgerätes, das ich über einen Zeitraum von Jahren ergänzt oder entwickelt hatte. Und auch das war nur ein Nebenjob. Ich hatte nicht die Absicht, jemals ein Sauerstoff-Kreislauf-Gerät herzustellen. Es war nur für meinen eigenen Bedarf. Der erste Porpoise war natürlich ähnlich, mit dem Unterschied, dass ich die Zukunft von Sauerstoff-Rebreathern nie sehen konnte, weil sie so verdammt gefährlich waren, aber die komprimierte Luft war eine ganz andere Sache. Sie eröffnete einen breiteren Weg. Es dauerte nicht lange, bis ich die Gießerei verkaufte und mich voll und ganz der Entwicklung des Porpoise widmete, um ihn zur Serienreife zu bringen. Aber das hätte 18 Monate gedauert, was mich auf etwa 1951, 1952 gebracht hätte - so ungefähr. JM: Ursprünglich sahen Sie Ihren Hauptmarkt bei der Marine. Ist das richtig? TE: Ja. Das Sportauchen war ein unbekanntes Feld, während die Marine ein fester Punkt war. Außerdem bedeutete es, dass ich, wenn ich die Marine zufriedenstellen konnte, jeden zufriedenstellen konnte. Ich habe nicht einfach etwas auf den Markt gebracht und gehofft, dass es jemand kauft, und mich nicht um die Leistung gekümmert. Es war eine Herausforderung, die Anforderungen der Marine zu erfüllen, denn niemand konnte das zu der Zeit tun. Ihre Anforderungen waren ziemlich streng. Ich hatte schon seit einiger Zeit überall auf der Welt nach mehr und mehr Informationen über Atmungsphysiologie gesucht, was ein sehr spezielles und wenig beackertes Gebiet war. So kam ich an den Punkt, an dem ich Fragen stellte, die hier in Australien niemand beantworten konnte, bis Maurice Batterham aus Übersee zurückkam und ich ihm vorgestellt wurde. Wir wurden gute Freunde, und er konnte die Wissenslücken, die ich hatte, bis zu einem gewissen Grad ausfüllen, aber der Hauptvorteil, den er hatte, war, dass er mir Wege eröffnen konnte, um weiter zu forschen. Wir waren in der Lage, die Akten der britischen Admiralität zu bekommen, von all den Forschungen, die im Laufe der Jahre gelaufen waren. Er hatte freien Zugang zum Defence Standards Laboratory, das ich so nutzen konnte. Er war immer noch in der Royal Australian Navy, aber in der Reserve, und er war Direktor für Unterwasseraktivitäten. Aber weil er in der Reserve war, konnte er auch Interessen außerhalb der Navy verfolgen. Tatsächlich förderte man ihn, weil man an der Tauchausrüstung interessiert war. In jenen Tagen war die Regierung sehr darauf bedacht, Firmen dabei zu helfen, Dinge für die Streitkräfte zu produzieren, denn es gab die schreckliche Zeit während des Krieges, als wir uns auf andere Leute in Übersee verlassen mussten, um Ausrüstung herzustellen und sie dann nach Australien zu schicken. Wenn man also Hersteller war und anfing, etwas zu produzieren, das für die Regierung von Interesse war, war das Department of Supply zu der Zeit sehr an einem interessiert, und sie kamen vorbei und unterstützten einen - aber niemals finanziell. Als ich zum Beispiel Informationen über Prüfgeräte brauchte, wurden mir die Universitäten durch das Department of Supply zur Verfügung gestellt. Ich war in der Lage, die Informationen von den Universitäten zu bekommen. Aber das Hauptgebiet, das die Porpoise-Ausrüstung betraf, waren die physiologischen Anforderungen an die Apparatur, und diese waren mit normalen Gesetzen der Physik verknüpft, aber hier in Australien hatte niemand Erfahrung mit der Atmungsphysiologie unter Druck. JM: Als Sie die Tauchschule in den Melbourne Baths einrichteten, scheint sie auf großes Interesse gestoßen zu sein, da viele Leute kamen, um das Tauchen zu lernen. War sie von Anfang an erfolgreich? TE: Oh, es boomte. Wir hatten eine Warteliste. Es war ein ziemlich umfassendes Lehrprogramm, das wir dort anwandten. Die Navy hielt es für eine verdammt gute Idee. Ich bewarb mich offiziell bei der Marine um Unterstützung und sie kamen über Batterham zurück und sagten: "Gut, wir helfen Ihnen. Sie können Batterham offiziell ausleihen, um die Schule zu leiten." Und in der Schule wurden das Sauerstoff-Kreislauf-Gerät, der Porpoise-Rebreather, und der Davies-Retter unterrichtet. Die Marine gab so viele Sauerstoff-Rebreather der Davies-Ausrüstung heraus, wie wir benötigten. Sie bestanden darauf, dass die Marine einen Lehrplan aufstellte und dass am Ende des Lehrplans eine Prüfung stattfand und alle Namen bei der Marine registriert wurden, damit die Marine diese Leute in Kriegszeiten einberufen konnte, weil wir im letzten Krieg mit heruntergelassenen Hosen erwischt worden waren. JM: Was für Leute kamen, um das Tauchen zu lernen? TE: Wir hatten eine unglaubliche Bandbreite an Leuten. Wir hatten eine Frau - eine fünfzigjährige Frau - die zu mir kam und sagte: "Wissen Sie, ich kann nicht sehr gut schwimmen, aber ich würde gerne tauchen". Und natürlich brachten wir ihr zuerst einmal das Schwimmen bei. Und mit dem Aufkommen von Flossen und Schnorcheln war es die einfachste Sache der Welt, jemandem das Schwimmen beizubringen. Sobald wir ihnen beibringen konnten, den Kopf ins Wasser zu halten und zu atmen - denn der Kopf ist der schwerste Teil des Körpers -, merkten sie, dass sie schwimmen würden. Also setzten wir ihnen eine Gesichtsmaske auf und einen Satz Flossen - einen Schnorchel gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht - und wir legten etwas auf den Grund in etwa sechs Fuß Wassertiefe und sagten: "Jetzt tauchst du runter und holst es." Sie tauchten ein paar Meter tief und tauchten wieder an die Oberfläche. Nachdem sie das ein halbes Dutzend Mal gemacht hatten, fragte man: "Was ist dein Problem?" Sie sagten: "Ich komme da nicht runter." Und wir sagten ihnen, dass sie automatisch wieder an die Oberfläche kommen, wenn sie tauchen. Sobald sie das kapiert hatten, wussten sie, dass es sicher war. Dann würden sie es lieben wie die Enten das Wasser. Und wir hatten auch einen Arzt, Dr. Bill Taylor, der mir all die Jahre hindurch mit dem Sauerstoff-Kreislaufgerät geholfen hatte, und er und ich gingen zusammen zum Speerfischen, und er war auch der offizielle Arzt der Schule. Er untersuchte die Schüler, bevor sie mit dem Kurs begannen. JM: Wo ging es von der Schule aus hin? Wie kam es dazu, dass es weltweit bekannt wurde? TE: Ich denke, dass auf Menschen, die in einer ähnlichen Umgebung aufwachsen wie ich - mit dem Ozean und den Buchten direkt vor der Nase - das Meer immer eine enorme Anziehungskraft ausübt, und ich könnte mir vorstellen, dass die Leute dort unter die Obefläche wollten, um alles zu sehen. Es ist eine magische Welt. Und es gab eine Menge Aktivitäten, überall auf der Welt, die versuchten, den Kopf unter das Wasser zu bekommen. Und die Leute schauten zu und die Aqualung öffnete das Ganze für alle. Aber die Aqualung-Leute von La Spirotechnique hingen an ihren Patentrechten. Sie kontrollierten die gesamte Entwicklung auf diesem Gebiet. Aber hier draußen in Australien waren wir so isoliert, dass wir nicht die geringste Ahnung hatten, was in Übersee passierte. Wir waren nur eine kleine Hinterhof-Firma mit einer Menge Know-how. Aber alles wurde auf die billige Art und Weise gemacht. Ich verfolgte hier nur mein Fachgebiet, nämlich die Anforderungen der Marine zu erfüllen und es für die Sportbegeisterten zu öffnen. Ich musste alle Werkzeuge selbst herstellen und selbst entwerfen. Wir hatten nicht genug Geld, um in viel teure Ausrüstung zu investieren. Zu diesem Zeitpunkt war es ein kleines, kämpfendes Unternehmen. Ich ging herum und versuchte, Geld in die Firma zu bekommen - ich versuchte, andere Firmen zu interessieren. Ich versuchte, Banken dazu zu bringen, uns zu helfen. Und alles, was ich hörte, war wie eine Litanei am Ende. Der Direktor der Bank, oder wer auch immer, mit dem ich sprach, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sagte: "Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht, mein Sohn, mit so einer dummen Sache. Ziegel und Mörtel - dahin solltest Du Dein Geld und Deine Aktivitäten stecken." Das war die Einstellung. Selbst als ich über 90 % meines Umsatzes an die Streitkräfte verkaufte, konnte ich keinen 100-Pfund-Kredit von der Bank bekommen. Wenn ich nur ein Pfund über mein Limit ging, stand der Bankmanager vor meiner Tür. Nachdem ich also die Firma an La Spirotechnique verkauft hatte und nach Amerika ging, weinten sie tatsächlich. Sie hatten keine Ahnung, dass wir ein kleines, sich abmühendes Unternehmen waren, denn wir waren hier unten führend in der Welt. Ich wusste es damals nicht - ich konnte es mir damals nicht vorstellen -, dass wir Firmen wie Siebe Gorman und andere große Firmen mit Physikern und Wissenschaftlern und Ingenieuren schlagen konnten. Aber wir haben sie geschlagen. JM: Wenn Sie darauf zurückblicken, werden Sie dann ein bisschen traurig über die verpasste Chance und denken darüber nach, was Sie anders hätten machen können? TE: Ja, das tue ich. Ich hatte am Ende zu viele Dinge gegen mich. Fehlende Finanzen - ich kämpfte die ganze Zeit, um das Unternehmen am Leben zu erhalten. JM: Sie haben mir von der Zeit erzählt, als Sie in New York oder irgendwo waren und eine Reihe von alten Aqualungs oder Regulatoren an der Wand sahen, und dort war ein Porpoise, und Sie fragten danach, und sie sagten, es sei der, den sie kopiert hätten. TE: Nun, es gab nur ein Gerät an der Wand. Das war der Porpoise (Schweinswal). Und der Kerl sagte: "Ja, damit hat alles angefangen. Wir haben Arthur C. Clarkes Buch, Die Korallenküste, gelesen und uns einen Porpoise bestellt, und damit hat alles angefangen." Davor haben sie Gasmasken und ähnliche Dinge hergestellt. JM: Also sahen die Leute in Übersee das und kopierten es? TE: Ja, es verbreitete sich wie ein Buschfeuer. In Arthur C. Clarkes Buch kommt der Porpoise durchgängig vor. Da ist eine Menge Quatsch drin. Clarke hatte den Auftrag bekommen, ein Buch über das Great Barrier Reef zu schreiben. Bevor er nach Australien kam, hatte er zwei oder drei Mal den Kopf unter Wasser gesteckt, aber als er in Melbourne ankam, sah er die Schule in Betrieb und war erstaunt über das, was er sah. Clarke sagte zu mir, dass er keine Ahnung gehabt hätte, dass die Tauchausrüstung schon so weit fortgeschritten war. Alles, was er kannte, war der Aqualung. Wir bildeten jede Woche Leute aus, und wir verkauften eine Menge an Ausrüstung. Jedenfalls fuhr er zum Barrier Reef und wir liehen ihm ein paar Geräte, die er mitnehmen konnte. Aber das große Problem waren die Kompressoren. Wir hatten nie die kleinen tragbaren Kompressoren. Wir hatten nur die großen stationären, und das schränkte die Nutzung der autarken Geräte ein. Aber natürlich war die Wasserpfeife eine Alternative - man konnte Stunden unter Wasser mit der Wasserpfeife verbringen. Sie hatten also ein Wasserpfeifengerät und einige autarke Geräte, und das zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Das öffnete natürlich die Augen der Menschen auf der ganzen Welt. Sie sahen plötzlich die Möglichkeit, das Cousteau-Gagnan-Patent zu umgehen. Sie mussten sich auch keine Sorgen um Patentrechte für den Einschlaucher machen, weil es nicht patentiert war. JM: Es wurde nicht patentiert, weil Sie nicht die Finanzen hatten? TE: Ich hatte einfach nicht das Geld, um es zu tun. Um eine Sache weltweit zu patentieren, braucht man eine Menge Geld. Das hatte ich nie. JM: Haben Sie versucht, das Geld aufzutreiben? TE: Sehen Sie, ich bin ein guter Techniker, aber ich bin ein lausiger Geschäftsmann. Ich war naiv, was die Finanzierung in Übersee angeht. Hier down under hatte ich nie eine Chance, denn Originalität war in Australien ein Schimpfwort. Das ist es bis zu einem gewissen Grad immer noch. Denn wenn man ein originelles Produkt entwickelt und sich an eine Firma wendet, die es herstellen könnte, und sagt: "Sind Sie an diesem Produkt interessiert?", dann kommen sie ein paar Tage später zurück und sagen: "Es wird nicht in Übersee verkauft. Wir können es nicht anfassen." Das war die Einstellung. Wie auch immer, ein Typ war interessiert, nicht am Tauchen, sondern an der Anwendung bei der Brandbekämpfung. Er war ein Hersteller von Sicherheitsausrüstung. Also trat er an uns heran und fragte: "Können Sie diese Feuerlöschausrüstung produzieren?" Ich sagte: "Ja, aber ich habe nicht das Geld, um es zu bezahlen." Er sagte: "Ich werde etwas Geld hineinstecken, als Darlehen, vorausgesetzt, mein Buchhalter kann ein Auge auf Ihren Betrieb werfen." Ich brauchte dringend Geld, also akzeptierte ich das. Als ich von einem dreiwöchigen Aufenthalt im Northern Territory zurückkam, wo ich einheimische Taucher für das Tauchen nach Perlmuscheln ausbildet hatte, musste ich feststellen, dass die Firma verkauft wurde. Sobald ich abgereist war, hatte dieser Typ sein Geld abgehoben und die Firma für bankrott erklärt, und er hatte ein Angebot von ein paar Schillingen pro Pfund für die Firma abgegeben. Ich stellte auch fest, dass sie keine der Schulden bezahlt hatten. Die Schulden hatten sich angehäuft. Ich stand mit etwa 10.000 Pfund in der Kreide, die ich nicht hatte. Also war das Erste, was ich tat, ihn und seinen Buchhalter aus dem Laden zu werfen. Ich ging zu allen Lieferanten, wie z.B. Dunlop Rubber, weil wir deren Schweißschlauch verwendeten, weil er stark und schwimmfähig war. Das bedeutete, er schwamm auf der Wasserpfeifen-Ausrüstung. Er schwamm über dem Taucher, was sehr wichtig war. Die Art und Weise, wie wir arbeiteten, bestand darin, dass wir etwa 120 Fuß Schlauch auswarfen, der dann über dem Taucher schwebte, und er konnte in einem großen Bereich frei schwimmen. Also ging ich zu Dunlop und erklärte ihnen die Situation. Und es war ihnen hoch anzurechnen, der Manager zögerte nicht. Er sagte: "Was wir tun werden, ist, Ihre Schulden ruhen zu lassen." Das war der größte Teil des Geldes, etwa 6.000 Pfund. Und er sagte: "Sie können das über einen gewissen Zeitraum abbezahlen, so, wie Sie können. Und wir werden ein anderes Konto für Sie eröffnen und Ihnen 60 Tage Kredit geben." Also kämpfte ich mich da raus. Aber das waren die Schwierigkeiten, die ich hatte. Ich hatte eine Frau, die überhaupt kein Interesse daran hatte. Sie war immer darauf aus, dass ich die Sache sein lassen solle. Am Ende habe ich es getan. Es war so, dass, als La Spirotechnique vor meiner Tür stand - ein großer, arroganter Kanadier, der hier draußen das Sagen hatte -, er hereinkam und sagte: "Wir wollen Ihre Firma übernehmen. Entweder Ihr verkauft sie uns, oder wir jagen Euch raus." So einfach ist das. Also habe ich an sie verkauft. Aber ich hätte gerne genügend Rückendeckung gehabt. Das Dumme daran war, dass ich es leicht nach Übersee hätte schaffen können. Jean Richard - Hersteller vonTaucheruhren - ich traf mich mit dem Direktor, kurz nachdem ich verkauft hatte. Er sagte: "Wenn Sie sich an uns gewandt hätten, hätten Sie alles haben können, was Sie wollten, denn wir sehen eine große Zukunft in diesem Bereich." Das ist alles, was ich bekam, als ich nach Amerika ging. Wäre ich vorher nach Amerika gegangen, hätte ich jede Menge Geld bekommen können. Hätte ich noch einmal die Zeit gehabt, wäre ich direkt nach Amerika gegangen. JM: Sie sind jetzt sehr weit vom Meer entfernt. Wann haben Sie mit dem Tauchen aufgehört und sind in den Busch gezogen? TE: Ich wurde im Busch geboren. Meine Familie kam aus Healesville, Victoria. Sie waren Holzfäller. Ich liebe den Busch, aber ich war wegen der Industrie, in der ich tätig war, an die Stadt gekettet. Als ich in den Ruhestand ging, habe ich mich sofort aufs Land zurückgezogen. Weitere Unterlagen: Tragen Sie den Kurzlink in die Adresszeile Ihres Browsers ein! [01] Handbuch Porpoise t1p.de/hamg [02] Wartungsanleitung Porpoise t1p.de/u764 [03] Prospekt Porpoise t1p.de/snr5 [04] Des Williams, Ted Eldred - Er veränderte die Tauchwelt, TH07 2017, S. 26 t1p.de/u33h [05] Des Williams, Die ORCO/Berge-Vollgesichtsmaske, TH09 2018, S. 46 t1p.de/bvbw Unser Autor Jeff Maynard ist Verfasser vieler Bücher, z.B. „Niagara’s Gold“ oder „Divers in Time“. Er ist Chefredakteur von „Classic Diver“, der Zeitschrift der HDS Australia-Pacific und lebt in Melbourne. jkmaynard@bigpond.com www.facebook.com/jeff.maynard Porpoise - ein australischer Einschlauch-Regler Von Stephen Taylor, Melbourne, Australien (Exerpt aus dem VDH-Forum) Aus dem Englischen von Dr. L. Seveke Air Liquide bzw. die eigens dafür gegründete Spirotechnique, Hersteller des französischen Reglers CG45 (AquaLung in USA), erwies sich als eine sehr effektive Firma. Als sie den Cousteau-Gagnan-Zweischlauch-Regler patentieren ließen, zwangen sie alle anderen, einen Weg darum herum zu finden, und viele versuchten es. Das gute Image des Zweischlauchers blieb aufgrund der Sea-Hunt- und Cousteau-Filme bestehen. Außerdem kaufte La Spirotechnique oft die Konkurrenz auf. 1952 war Australien weit entfernt von der neuen Tauchsportszene. La Spirotechnique lizenzierte Siebe Gorman, um in den Ländern des Commonwealth Tauchregler zu verkaufen. Siebe Gorman wurde jedoch zu Hause in England mit Aufträgen von der Royal Navy und zivilen Käufern überschwemmt. Die Aussies bekamen wenig ab und waren auf eigene Innovation angewiesen. In Melbourne war die Antwort der erste Einschlauch-Atemregler, der Porpoise. In Sydney baute man den CG45 nach und nannte ihn Lawson Lung. Da er sich schwer atmete, wurde er auf der Brust getragen und erreichte keine große Popularität. Der Porpoise wurde der erste kommerziell erfolgreiche Einschlauchregler. Das Modell Porpoise Universal lieferte so stark Luft, dass kein Zweischlauch-Regler mit ihm konkurrieren konnte. Obwohl der Rückhalt der großen französischen Firma und der riesige amerikanische Markt fehlten, wurden dennoch 12.000 Stück vom Porpoise hergestellt. Das verblasst jedoch, wenn man bedenkt, dass die Franzosen so viele CG45 in einem Monat herstellten. Der zivile Porpoise-Mundregler hat einen Entlüftungsknopf, eine bunte Beschriftung und teilweise einen gelben Schlauch. Die Schläuche des Militärmodells sind schwarz, und der Mundregler hat keinen Entlüftungsknopf. Militärische Porpoise haben kein Etikett, sondern sind mit "Porpoise" gestempelt. Verglichen mit der späteren US-Divers-Ausrüstung war die Porpoise etwas einfach gehalten, das Hauptproblem war die Reinigung - daher war Salzwasser-Aspiration keine Seltenheit. 1958, Porpoise und Porpoise Universal Das Universal-Reduzierventil war das Meisterstück von Ted Eldred aus dem Jahr 1954. Der Regler erschreckte die Leute, als sie ihn in den Geschäften ausprobierten, so dass man anfangen musste, damit zu werben, dass sein Durchfluss für die Bedürfnisse eines hart arbeitenden oder sogar panischen Tauchers gedacht war. Wenn man ihn außerhalb des Wassers ausprobierte, wirkte er fast gewalttätig. Wenn man es an der Oberfläche ausprobierte, konnte das Atmen ein wenig ruckartig erscheinen. Wenn man schlagartig einatmete, blies es Luft in einen hinein. La Spirotechnique ging nach Australien und kaufte 1960 die kleine Firma Breathing Appliances Pty. Ltd. des erfolglosen Erfinders Ted Eldred auf. Sie nannten sie in Australian Divers Spiro um und versuchten, das Design zu unterdrücken, aber es war nie patentiert worden und die "Katze war bereits aus dem Sack". Sea Bee von 1957 Scubmatic von 1956 Air Dive of Australia begann 1954 mit der Herstellung eines Einschlauch-Atemreglers, dem Sea Bee. Auch er hatte eine sehr gute Luftliefer-Leistung. Scubmatic in Sydney folgte im Jahr 1955. Die australischen Militäraufträge zwangen regelrecht dazu, die Porpoise-Fertigung fortzusetzen, so dass auch der Inlandsverkauf bis etwa 1974 weiter lief. Arthur C. Clarke (Autor von 2001 - eine Raum-Odyssey) ging mit zwei französischen CG45 nach Australien. Ihm wurde der Porpoise gezeigt, und er verwarf sofort sein Zweischlauch-Tauchgerät. Spätere Zweischlauch-Tauchgeräte funktionierten besser, aber zu dieser Zeit waren sie immer noch schlecht. Clarke, der gerade verstorben ist, schrieb darüber 1955 in seinem Buch Coast of Coral. Ohne ein weiteres Patent, um den Einschlauchregler zu schützen, hatten die Franzosen ein Problem. Der frühe Zweischlauch-Regler förderte die Luft nicht sehr gut und die Antwort, die die Franzosen zuerst hatten, war, dass man einfach seine Atemfrequenz niedrig halten sollte. Das funktioniert in der rauen, kalten See um Melbourne aber nicht, besonders wenn man ein hart arbeitender Berufstaucher oder ein Militärtaucher war. 1959, Sea Bee 1961, Sea Hornet Der Porpoise hatte 1955 eine Durchflussrate von über 300 Litern pro Minute, die zweite Stufe hatte eine Venturi-Unterstützung. Der Einschlauch-Atemregler eignete sich auch für das einfache Hinzufügen von Zubehöranschlüssen, und dieses Zubehör war im Kommen. Die Zweischlauch-Atemregler mussten dafür speziell konstruiert werden. Es wurde nur ein einzige Zweischlauch-Regler mit den zusätzlichen Anschlüssen hergestellt (Anmerk. d. Redakt.: Naja, das stimmt nicht so ganz ;-)). Er wurde von Sportsways in den USA hergestellt und folgte eigentlich deren Einschlauch-Linie. AquaLung durchlief etwa 23 Designänderungen, um seinen Zweischlauch-Klassiker zu verbessern. Porpoise nahm eine einzige größere Änderung vor, und zwar an der ersten Stufe des Universal. 1956 hatte der Sea Bee bereits ein Manometer und der AquaLung-Zweischlauch hatte nie ein Manometer. Typen wie Sea Bee, Porpoise und Sea Hornet wurden nie in Übersee vermarktet, aber die Hersteller in Übersee waren sich ihrer wohl bewusst.