Helmtaucher-Workshop – der HTG Helmtauchergruppe im Tauchcenter „Atlantis“ in Berlin vom 11.03. – 13.03.2022 zum Dräger Helmtauchgerät DM 200/220 Von Christian Horn Über zwei Jahre waren nun schon seit dem letzten Helmtaucher-Workshop vergangen. Das ist natürlich eine sehr lange Zeit für unsere tatkräftige Helmtauchergruppe, deren Wissensdurst gestillt werden möchte, und nun war endlich der Anlass für das langersehnte Wiedersehen. Wie schon das Sprichwort sagt: „Alles Warten hat auch mal ein Ende!“ Und in unserem Fall ein sehr gutes. Der Workshop konnte jedenfalls wie geplant stattfinden und Dank der hervorragenden Organisation durch Ulf Barthel wurde dieses Wochenende zum absoluten Helmtaucher-Highlight. Nach Eintreffen aller Teilnehmer am Freitag im „Atlantis“ war die Freude über das Wiedersehen natürlich groß. Auch unsere treuen Gäste aus Tschechien, der Drei-Generationen-Haushalt von Oldrich Luks, wurde aufs Herzlichste begrüßt. Wir bekamen einen optimal ausgestatteten Schulungsraum und alle drei Tauchtöpfe für das gesamte Wochenende zur alleinigen Nutzung zur Verfügung gestellt, drei Tauchtöpfe, jeweils 3,5 m im Durchmesser, 3,5 m tief und durch große Röhren miteinander verbunden. Also der perfekte Tauchplatz für unser Event. Und als dann noch der Schulungsraum mit der Drägertechnik des Typs DM200 und DM220 bestückt wurde, war die Spannung bei jedem Einzelnen fast schon unerträglich. Pünktlich um 17.30 Uhr ging es dann endlich los. Nach Info zum genauen Ablauf stellte Ulf eine weitere, aber uns noch unbekannte, Person vor. Dabei handelte es sich um den Chefausbilder und Fachkundelehrer Tauchtechnik in der Bundeswehr, Stabsoberbootsmann Enrico Kossak. Er sollte uns in Theorie und Praxis am Helmtauchgerät DM220/2, dem originalen Tauchgerät der Bundeswehr, ausbilden. Dies war natürlich der absolute „Jackpot“ für uns, denn einen kompetenteren Ausbilder gibt es hierfür nicht. Ulf hielt dann einen interessanten Vortrag über die historische Entwicklung der DM200/220-Helmtauchgeräte (TH17 S. 27). Gegen 20.00 Uhr endete unser erster Ausbildungstag. Tag 2: Nach demFrühstück fuhren wir raus zum Tauchcenter. Hier stand erstmal Theorieunterricht auf dem Plan. Thema war das bei der Bundeswehr ehemals verwendete Helmtauchgerät DM220/2 M, welches uns in zweifacher Komplettausstattung zur Verfügung gestellt wurde. Die Leitung hatte ab diesem Zeitpunkt Stabsoberbootsmann Enrico Kossak. Zunächst wurde uns das Helmtauchgerät mit all seinem Zubehör vorgestellt. Alle Anbau- und Einzelteile an Helm, Schulterstück, Reserveluftgerät etc. wurden gezeigt und erklärt. Wir erhielten zudem Kenntnis über sämtliche technische Daten und erlernten den Aufbau und die Funktionsweise des Überdruckventils, Handumschaltventils und des Taucherautomaten. Von Letzterem wurde sogar eine Schnittzeichnung an der Tafel angefertigt. Des Weiteren bekamen wir die Handhabung des Gerätes vor, während und nach dem Tauchgang bis ins kleinste Detail beigebracht. Die Wartung und Pflege gewisser Ausrüstungselemente sowie deren Einlagerung wurden uns auch gelehrt. Nach einer kurzen Pause schilderte uns Enrico dann den genauen Ablauf beim Tauchen, d.h. An- und Ablegen der Tauchausrüstung in korrekter Reihenfolge, dabei die Aufgaben der Taucherhelfer und des Taucheinsatzleiters sowie wichtige Überprüfungen vor dem Abtauchen. Auch über mögliche Unfallszenarien beim Tauchen und deren Vermeidung wurde anhand von Fallbeispielen gesprochen. Dann gingen wir über zum praktischen Teil. Jetzt sollte getaucht werden. Dazu wurden zwei Tauchplätze eingerichtet, alles unter Enricos Anweisung. Um uns jeden einzelnen Schritt genauestens aufzuzeigen, übernahm er persönlich und mit Unterstützung eines Helfers das Ausrüsten des ersten Tauchers. Hierbei konnten wir natürlich von seiner jahrelangen Berufserfahrung profitieren, denn er hatte dazu einige nützliche Tipps parat, die uns das Handling mit der Ausrüstung deutlich erleichterten. Nach dieser besonderen Einweisung durften dann wir endlich ran. Eingeteilt wurde in zwei Gruppen. Pro Tauchplatz ein Taucher mit je zwei Taucherhelfern, ein Sicherungstaucher und ein Taucheinsatzleiter. Wer nicht fest eingeteilt war, machte Fotos oder sah sich das Prozedere ganz genau an, um es dann zum gegebenen Zeitpunkt auch genauso durchzuführen. So ging es dann bis zum Abend weiter. Jeder der zwölf Teilnehmer kam so in den Genuss, mit dem DM220/2 M zu tauchen und zusätzlich auch als Taucherhelfer tätig zu werden. Um ca. 19.30 Uhr endete unser langer Ausbildungstag. Doch bevor wir zurück ins Hotel gingen, mussten wir die Helmtauchausrüstung erstmal wieder vorbereiten, da am darauffolgenden Tag erneut getaucht werden sollte. Hierzu erklärte uns Enrico die Kurzfassung der Wiederaufbereitung. Tag 3: Gleich zu Beginn des letzten Tages zeigte uns Enrico nochmals die wichtigsten Überprüfungen am Helmtauchgerät, sodass wir diesmal jeden einzelnen Schritt bildlich festhalten konnten. Danach ging es sofort zum Tauchen. Doch zuvor wurde Enrico von uns noch verabschiedet, da er schon früher abreisen musste. Jetzt waren wir also auf uns alleine gestellt. Jeder aus der Gruppe trug nun seinen Teil dazu bei, dass auch die letzten Tauchgänge mit Bravour absolviert wurden. Kurz nach Mittag dann, nachdem der letzte Taucher das Wasser verlassen hatte, wurden beide Tauchplätze sofort wieder abgebaut, die Ausrüstung ordnungsgemäß verstaut und die Fahrzeuge beladen. Nach ausgiebiger Abschlussbesprechung endete schließlich dieses wohl einzigartige und wie immer viel zu kurze Ausbildungswochenende. Alle Teilnehmer begaben sich nun auf ihre mehr oder weniger lange Heimreise, aber schon wieder mit gewisser Vorfreude auf das nächste Treffen. Weitere Bilder vom Workshop auf Seite 36